Ausstellungsplan 2022
Philipp Specht, Rain 1 - Brück / Rain 2 - Berlin / Rain 3 - Ernste (2018-2021), je 40 x 60 cm, Fotoabzug hinter Acrylglas matt, je 290,- €.
Terminus - ARTISAN (Weimar) & Gäste
2016 gründete sich die Künstlergruppe ARTISAN nach ihrer gemeinsamen Studienzeit an der Bauhaus Universität Weimar. Die unterschiedlichen Künstler*innen decken ein breites Themenspektrum an kreativen Werken ab, die nun in der Saale-Galerie präsentiert werden.
Die Gruppe ist auf vielfältige Art und Weise mit Künstler*innen aus anderen Stilen vernetzt, sodass immer wieder Gastkünstler willkommen sind. Bereits ein Jahr nach ihrer Gründung gab es die erste große Ausstellung „Jesus reloaded“ im Kunsthaus Apolda. Es folgten weitere Ausstellungen im Thüringer Raum und neue Mitglieder traten der Gruppe bei, wie die mehrfach preisgekrönte Künstlerin Rosmarie Weinlich.
Um die kreativen Köpfe der Gruppe zu vereinen, steht die Ausstellung unter dem Leitmotiv „Terminus“ (lat. Gott des Grenzsteins). Grenzen gibt es überall und auf differenzierte Art und Weise – territorial, politisch, emotional.
Ein Röntgenbildbetrachter von Michael Merkel stellt territorial „AFRIKA“ (2020) dar. Dessen Grenzen sind jedoch willkürlich zerschnitten und neu zusammengefügt, wobei zugleich bildnerisch das bestehende Leid gezeigt wird. Emotional wird es bei T. Berger die sich in feingliedrigen Zeichnungen mit der Psyche des Menschen auseinandersetzt. Innere Grenzen überwinden oder „Lösen“ (2018) – das zerrissene Ich. Die Natur und der Mensch, Kontrahenten oder zwei miteinander verschmelzende Seelen? R. Weinlich such die Antwort in ästhetischen Ölgebilden, wie „Medusa“ (2021). Im Widerspiel zu Natur steht Big Data. Das World Wide Web scheint mit dem Menschen/der Natur verschmolzen zu sein. S. Hertrich gibt dem Digitalen ein ursprüngliches Motiv. „Bugs“ (2021) sind kleine Käfer aus Computerplatinen – eine digitale Plage?
Grenzen entstehen, verschwinden, werden neu gezogen. Auf unterschiedlichen sinnlichen und emotionalen Ebenen setzt sich der Betrachtende mit der spannungsvollen Ausstellung auseinander.
Ricarda Straub-Unger M.A.