Biografie:

1927 in Werdau/Sachsen geboren
1933-45 Schule, Lithographenlehre, Kriegsdienst
1945-51 freischaffend in Werdau
1951-56 Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, Diplom
seit 1956 Mitglied des Verbands Bildender Künstler und freischaffend in Dresden
1958 Kunstpreis der Stadt Zwickau

Einzelausstellungen u. a.
in Albstadt, Baiingen, Bautzen, Borgholm, Brüssel, Chemnitz, Dordrecht, Dresden, Freiberg, Freital, Glauchau, Darmstadt, Großschönau, Hoyerswerda, Jelina Gora, Magdeburg, Flauen, Rostock, Stralsund, Stuttgart, Werdau, Wien, Woelfing und Zwickau

Gottfried Körner

Gottfried Körners Malerei ist ganz auf Sinnlichkeit gestellt. Er balanciert haarscharf an der Grenze zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, zwischen Realitas und Phantasie, zwischen Faction und Fiction. Er anerkennt nur das subjektive Gesetz seiner ästhetischen Empfindung. Ihm glaubt er. Ihm unterzieht er alle Naturformen. Dabei faszinieren ihn farbintensive Übergangsformen: Herbst, Tauwetter, Regen, wo die Farben flirren, fließen, pfützen, wässern, stocken. Seine Stärke ist also das Aquarell, es gestattet ihm den raschen Zugriff auf Farben und Formen, die Nutzung einer momentanen Eingebung, einer augenblicklichen Spannung, eines farblichen Spannungsbogens und die rhythmische Ausspannung eines Bildraumes. Da läßt der Farbfetischist seiner Intuition freien Lauf. Genußvoll verdichtet und überlagert er transparente Farbschleier, betreibt er Licht-Spiele zwischen Stille und Dramatik, Klang-Bilder vom Adagio bis zum Crescendo. So gerinnen ihm die Naturvorgaben immer zu künstlerischen Gefilden, die sich parallel zum Landschaftsbild einrichten.
Auch der Grafiker Körner ergeht sich eindringlich in Naturinterpretationen, verfüllt die Blatträume mit eigensinniger Tektonik, kreiert kalligraphisch aus Liniengespinsten Natur-Wesen, Baum-Wesen. Und mittendrin lauern skurrile kafkaeske Figuren und verweisen auf Phantastisches.
Körner also einer jener, der gern in Stimmungen abtaucht, darin badet, und uns an seinen euphorischen künstlerischen Genüssen teilhaben läßt.

Dr. Maren Kroneck

 

Nach dem Regen
Aquarell, 1993

Designelement-leeres Bild
 

Baumgruppe
Aquarell, 1997

Designelement-leeres Bild

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